ReferentInnen

 

Dr. Matthias Kaiser

Sprach - und Kognitionswissenschaftler, seit 1992 Lehr- und wissenschaftliche Tätigkeiten an den Universitäten Leipzig, Berkeley (USA), Stanford (USA), Universität of London, Professional School for Business and Technology, Kempten, seit 1998 tätig in der freien Wirtschaft bei SAP SE, Walldorf Baden, Arbeitsschwerpunkte: Forschung in der künstlichen Intelligenz, Coach nach DBVC, Hypnotherapeut, Dozent, http://www.kaiser-consulting.de

 

 

 

 

 

Vortrag 1, 24.5.19: Therapie im Spannungsfeld zwischen Kognition, Imagination und Emotion

In der lerntherapeutischen Tätigkeit spielen die drei Ebenen des logischen Denkens, sensorisch geprägter Vorstellungen und körperlich erlebter Emotionen eine wichtige Rolle für Therapeuten und Klienten. Im Vortrag wird dargestellt, wie diese drei Ebenen genutzt werden können, um therapeutisch zielführende Beziehungen und nachhaltige Therapieerfolge zu erzielen.

Im Mittelpunkt steht die Erläuterung der sogenannten Metaphern-Therapie.

Mit dieser Methode werden klienten-eigene innere Bilder aufgedeckt und zielgerichtet modifiziert, dass sie sowohl auf kognitive als auch emotionale Prozesse wirken. Diese Wirkung kann entweder positive Zukunftsvisionen nachhaltig motivieren und verankern oder blockierende Glaubenssätze auflösen und durch hilfreiche Vorstellungen ersetzen. Besonderes Augenmerk wird in diesem Vortrag auf konkrete lerntherapeutisch relevante Problemstellungen gelegt.

 

Workshop 1, 24.5.19: Neue Bilder für neue Lösungen

Im Workshop wird der Frage nachgegangen, wie imaginative Prozesse zur Beeinflussung kognitiver und emotionaler Haltungen genutzt werden können, um zukünftig zu zielgerichteten Verhalten zu motivieren sowie problematische Glaubenssätze und Verhaltensmuster aus der Vergangenheit aufzulösen.

Hierzu stellen wir die sogenannte Metaphern-Therapie in ihrer praktischen Anwendung vor. Grundlage ist die gezielte Suche nach eigenen inneren Bildern, die wertvolle Ressourcen zur Verankerung motivierender Zukunftsvisionen darstellen. Andererseits können Bilder mit blockierenden Eigenschaften verändert und dadurch zum Lösen dieser Blockaden genutzt werden.

Durch die Arbeit mit eigenen inneren Bildern ist diese Therapie außerordentlich wirksam, da sie individuelle Erfahrungen und Vorlieben unmittelbar berücksichtigt und nutzt. Anhand von praktischen Demonstrationen setzen sich die Teilnehmenden des Workshops mit dieser Methode aktiv auseinander und tauschen sich in Diskussionen untereinander aus.

 

Workshop 1, 25.5.19: Körperliche Erfahrungen für lösungsrelevante Einsichten

Im Workshop werden konkrete klienten-wirksame Einsichten durch gegenständlich wahrnehmbare Erfahrungen erarbeitet. Analoge problematische Vorstellungen werden dem Klienten bewusst gemacht und dadurch bearbeitet werden. Dazu werden sogenannte Impact-Techniken genutzt.

Als Impact-Techniken bezeichnet man körperlich erfahrbare Interventionen, um Klienten-Konzepte und -Modelle mit Hilfe von Gegenständen, Symbolen und Metaphern „eindrücklich“ zu vermitteln. Auf diese Weise wird ein Veränderungsprozess wirkungsvoll unterstützt. Im Workshop gibt es konkrete Anleitungen zur Durchführung. Eigen Erfahrungen können in Gruppenarbeiten gesammelt und ausgetauscht werden.

 

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PD Dr. Kristina Moll

Dipl. Psychologin, Ergotherapeutin, Akademische Lese-Rechtschreibtherapeutin (Universität Salzburg) ist seit 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Gerd Schulte-Körne an der Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der LMU München, war Universitätsassistentin bei Prof. Karin Landerl an der Universität Graz und Postdoktorandin bei Prof. Maggie Snowling und Prof. Charles Hulme an der University of York. Sie promovierte 2009 zum Thema „Komorbidität von Störungen des Lesens, Rechtschreibens und Rechnens“ bei Prof. Landerl an der Universität Salzburg und habilitierte 2017 für das Fach Psychologie an der Universität Graz. Die Dissertation wurde durch die Österreichische Gesellschaft für Psychologie ausgezeichnet.

 

 

  

Vortrag 2, 24. Mai, WS 2, 24. Mai, WS 2, 25. Mai, Isolierte und kombinierte Lernstörungen

Störungen des Lesens, Rechtschreibens und Rechnens treten sowohl isoliert auf, d.h. lediglich einer der drei Lernbereiche ist betroffen, während die Leistungen in den anderen Lernbereichen im Normbereich liegen, als auch häufig in Kombination, d.h. mehrere Lernbereiche sind betroffen. Ursachenmodelle müssen daher sowohl das Auftreten isolierter als auch kombinierter Lernstörungen erklären können. Der Vortrag stellt aktuelle Forschungsbefunde zu isolierten und kombinierten Lernstörungen dar und diskutiert diese auf Basis von Multi-Defizit-Modellen.

Störungen im Lesen und Rechtschreiben werden häufig als ein- und dasselbe Störungsbild betrachtet. Neuere Befunde zeigen allerdings, dass Probleme in den beiden Schriftsprachkomponenten auch unabhängig voneinander auftreten können, und dass Störungen im Lesen und Störungen im Rechtschreiben mit unterschiedlichen kognitiven Problemen assoziiert sind. Der Vortrag fasst Befunde zu Dissoziationen von Lese- und Rechtschreibstörungen zusammen. Im Seminar/Workshop werden diese Befunde detaillierter dargestellt und die Implikationen für die Diagnostik und Therapie diskutiert.

 

Störungen im Bereich des Schriftspracherwerbs (Lesen und Rechtschreiben) und im Bereich des Rechnens werden hingegen in unserem Klassifikationssystem ICD-10 als eigene Störungsbilder klassifiziert. Allerdings zeigen Prävalenzstudien, dass Probleme im Schriftsprach- und im Rechenerwerb überzufällig häufig gemeinsam auftreten. Die Ursachen hierfür werden derzeit diskutiert, insbesondere da zahlreiche Studien belegen, dass die kognitiven Kerndefizite der beiden Störungen unterschiedlich sind. Im Vortrag werden Erklärungsansätze dargestellt, die diese Komorbidität erklären können. Im Seminar/Workshop werden hierzu mehrere Befunde präsentiert und deren Implikationen für die Diagnostik und Therapie diskutiert.

  

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Prof. Charlotte Rechtsteiner

Professorin für Mathematik und ihre Didaktik (Grundschule) und Leiterin der Beratungsstelle für Kinder mit Lernschwierigkeiten in Mathematik an der PH Ludwigsburg, Promotion zum Thema: „Flexibles Rechnen und Zahlenblickschulung. Entwicklung und Förderung von Rechenkompetenzen bei Erstklässlern, die Schwierigkeiten beim Rechnenlernen zeigen“, Grund- und Hauptschulehrerin

 

 

 

 

 

 

Vortrag 3, 24.5.19: Kinder auf dem Weg zum Rechnen begleiten

Prävention, Diagnostik und Förderung nehmen Herausforderungen im Lernprozess in den Blick – jeweils aus anderer Perspektive.

Beim präventiven Arbeiten in einem guten Mathematikunterricht werden ein umfassender Zahlbegriff, Operationsverständnis und strategische Werkzeuge entwickelt. Bei der Diagnostik wird der Frage nachgegangen, inwieweit diese Herausforderungen entwickelt werden konnten oder zu Stolpersteinen wurden. In der Förderung wiederum bilden genau diese Stolpersteine die Grundlage für die Arbeit mit den Kindern. Neben diesen Inhalten spielt die Entwicklung von Zahl- und Aufgabenbeziehungen auf dem Weg zum Rechnen eine zentrale Rolle.

Im Vortrag sollen diese Zusammenhänge mit Blick auf Prävention und Förderung ausgeführt und diskutiert werden. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie Fördersituationen angelegt werden können, um Förderziele zu erreichen.

 

WS 3, 24.5.19 und WS 3, 25.5.19: Kinder auf dem Weg zum Rechnen begleiten – praktische Anregungen

Der Workshop gliedert sich in zwei Teile: Basierend auf den theoretischen Ausführungen des Vortrags werden im Workshop Aktivitäten zur Zahlenblickschulung mit Blick auf Förderung vorgestellt und erprobt. Diskutiert werden soll dabei auch, wie Förderung systematisch aufgebaut werden kann.

Im zweiten Teil soll konkret die Arbeit mit den Kindern im Mittelpunkt stehen. Dabei sind folgende Fragen leitend: Wie können Kinder mit Hilfe dieser Aktivitäten und gezielten Impulsen kognitiv aktiviert und damit zur aktiven Auseinandersetzung und zum Lernen angeregt werden?

 

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Mag. Dr. Martin Schöfl 

forscht und lehrt als Klinischer Psychologe an der pädagogischen Hochschule Oberösterreich (Institut für Inklusive Pädagogik) zu den Themen Exekutive Funktionen und Sprachstörungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 Vortrag 5, 25.5.19: Exekutive Funktionen und Lesesinnverständnis: zwei Baustellen?

Das Lesesinnverständnis wird bei intakter basaler Lesetechnik ab der Sekundarstufe vorausgesetzt. Ist diese – für das Leben – so wichtige Funktion eingeschränkt, wird nach Ursachen gesucht. Augenscheinlich wird im Kontext des Modells „Simple View of Reading“ der Zusammenhang zu Sprachentwicklungsauffälligkeiten und zu Legasthenie. Daneben und in Kombination können aber auch Defizite in den Exekutiven Funktionen für Schwächen bei der Lesesinnentnahme mitverantwortlich sein.

Im Vortrag werden Modelle Exekutiver Funktionen in Hinblick auf den Leseerwerb, speziell auf das Lesesinnverständnis beleuchtet. Daten einer Linzer Längsschnittstudie von Kindern mit ADHS und Sprachentwicklungsstörungen über Exekutive Funktionen (Elterneinschätzung und Computertestung) werden erläutert. Hinweise auf Fördermöglichkeiten und Berücksichtigung der Modelle von Exekutiven Funktionen werden basierend auf der Literatur diskutiert.

 

WS 6, 25.5.19: Exekutive Funktionen (EF) bei Schülern erkennen und für den Leseerwerb nutzen

Exekutive Funktionen, die für das Lernen relevant sind, werden an praktischen Beispielen illustriert und ein phänomen-logisches Modell zur Einteilung und Erkennung von EF wird vorgestellt und geübt.

Die im Vortrag genannten theoretischen Hintergründe werden um Praxisbeispiele ergänzt. Darüber hinaus Fördermaßnahmen zu einzelnen EF-Domänen erläutert und in Beziehung zum Aufbau von Lesesinnverständnis-Strategien und basaler Lesetechnik gestellt.

 

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Dr. Claus Jacobs

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 WS 4, 24. Mai 2019: KOGNITIONER Training

Während beim ATTENTIONER-Training (Jacobs & Petermann) eine Verbesseruung der Aufmerksamkeitsfokussierung sowie der geteilten Aufmerksamkeit angestrebt werden, handelt es sich beim KOGNITIONER Training (Jacobs)  um ein neues Therapieprogramm für Kinder mit Aufmerksamkeitsstörung, die Defizite bei der Handlungsplanung und Strukturierung aufweisen. Im Workshop soll die Zuordnung zu Therapieprogrammen diskutiert werden. Außerdem wird anhand einiger Aufgabenstellungen aus dem Training der Wirkmechanismus des Programms verdeutlicht.

 

Vortrag 5, 25. Mai 2018, Dyskalkuliediagnostik mit dem RZD 2-8

Anhand von Fallbeispielen sollen die Einsatzmöglichkeiten des Rechfertigkeiten- und Zahlenverarbeitungs-Diagnostikums  (RZD 2-8; Jacobs & Petermann) dargelegt werden. Dazu sollen die RZD 2-8 Profile im Zusammenhang einer kompletten Testdiagnostik interpretiert werden.

 

WS 4, 25. Mai 2018, Dyskalkuliediagnostik mit dem RZD 2-8

Das Rechfertigkeiten- und Zahlenverarbeitungs-Diagnostikum für die 2. bis 8. Klasse (RZD 2-8; Jacobs & Petermann) soll vorgestellt werden. Beim RZD 2-8 handelt es sich um die komplett überarbeitete, erweiterte und neu normierte Version des RZD 2-6. Im RZD 2-8 wurden neue Erkenntnisse aus der Praxis und der wissenschaftlichen Forschung eingearbeitet. Der Test bietet umfassende Möglichkeiten zur quantitativen Dyskalkuliediagnostik und kann auch als Ausgangspunkt für eine qualitative Diagnostik verwendet werden.

 

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Anna-Elisabeth Neumeyer

approbierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Therapeutin für Klinische Hypnose (M.E.G.), Urheberin des Therapeutischen Zauberns®, Autorin zahlreicher Sachbücher, Ausbilderin für zertifizierte ZaubertherapeutInnen sowie Ausbilderin in der Kinder-Hypnotherapie.

 

 

 

 

 

 

 

Abschlussvortrag 6, 25.5.19: Lernen mit Zaubern – das verzaubert. Therapeutisches Zaubern® in der Lerntherapie

Mit dem Zauberstab Lernschwierigkeiten verschwinden lassen? Ja, das ist möglich!

Wenn Worte und Strategien nichts mehr bewegen, jeder Zugang zum Kind verwehrt erscheint, dann helfen mitunter nur noch unkonventionelle Methoden. Zaubern fördert bei Kindern und Jugendlichen ganz gezielt Fähigkeiten, die lange undenkbar schienen: etwa das Konzentrationsvermögen und die Fähigkeit, Handlungen zu planen und bis zum Ende durchzuführen. Das Beherrschen von einfachen Zauberkunststücken trägt zur Persönlichkeitsentwicklung bei und vermittelt Selbstsicherheit. Zaubern bringt Kinder – und deren Eltern – weg vom Problemdenken und hinein ins Lösungsdenken. Selbst Kindern, die mit ihren Gedanken ständig von A nach B springen, gelingt es beim Zaubern fokussiert zu bleiben. Anhand konkreter Praxisbeispiele erfahren Sie, wie und warum die Methode des therapeutischen Zauberns bei Lernschwierigkeiten hilft. Einige kleine, aber sehr wirkungsvolle Zauberkunststücke versetzen die Zuhörer und Zuhörerinnen in die Lage, umgehend eigene Erfahrungen mit dieser Methode zu sammeln.

 

WS 5, 24.5.19/WS 5, 25.5.19: Zaubern verzaubert – und jeder kann es lernen. Therapeutisches Zaubern® in der Lerntherapie

Zaubern und verzaubert zu werden, bedeutet einzutauchen in eine andere Welt. Beim Zaubern wird scheinbar Unmögliches möglich. In der Lerntherapie eingesetzt, ist es ein faszinierendes Medium, um mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu kommen und Lösungsprozesse in magischer Atmosphäre in Gang zu setzen. Der Wunsch, selbst ein Zauberkunststück zeigen zu können, lässt sogar Kinder, die sich schwer konzentrieren können, mit viel Ausdauer üben. Sie hören leichter und aufmerksamer zu, merken sich Handlungsabfolgen besser und schließen Aufgaben erfolgreich ab. Beim therapeutischen Zaubern® können Lernblockaden gelöst und eine intrinsische Motivation aufgebaut werden. Zaubern bringt Leichtigkeit für alle.

 

Workshop-Inhalte:

  • Erlernen einfacher und wirkungsvoller Zauberkunststücke mit lösungsorientierten Metaphern und Geschichten
  • Präsentation und Aufbau einer magischen Atmosphäre
  • Zauberhafte neue Kommunikationsmöglichkeiten bei festgefahrenen Kommunikationsmustern
  • Die eigene zauberhafte Seite entdecken

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FiL intern: Der FiL stellt sich vor: Aktivitäten, Mitgliederservice, Kooperationen mit dem BLT,
Entwicklung des Berufs "Lerntherapeutin*in, Zertifizierung, Vorhaben … die WS-Teilnehmenen kommen zur Entwicklung des FiL mit Mitgliedern des FiL-Vorstandes ins Gespräch.

 

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